Die Langlaufabteilung des SC Steinberg hat am Samstag, den 24. August ein großes Erlebnis anzubieten: Einen Staffellauf vom heimischen Dietzenbach der S2-Bahnlinie entlang nach Niedernhausen im Taunus. Doch wie ist diese Idee entstanden? Mit der S-Bahn verbinden zwar alle Dietzenbacher etwas, da es der wichtigste Teil des ÖPNV-Netzes ist. Und bestimmt ist auch schon so mancher Dietzenbacher bis zum anderen Ende nach Niedernhausen mit der S2 gefahren. Aber Uwe Glaum Vorsitzender der Langlaufabteilung und selbst S2-Pendler, dachte sich bei einer seiner S-Bahnfahrten, dass wahrscheinlich noch nie jemand die Strecke zu Fuß zurückgelegt hat. Höchste Zeit, schlussfolgerte er, diese Lücke zu schließen.
Da es eine sehr lange Distanz ist (ca. 64 km), wird dieser Event als ein gemeinsamer Staffellauf mit sieben Etappen organisiert. Dabei hat jeder Teilnehmer die Möglichkeit, sich zu entscheiden, bei welchem Etappenwechselpunkt er einsteigt und wo er wieder aussteigt. Da die Wechselpunkte alle an bzw. in unmittelbarer Nähe von S-Bahnstationen zu finden sind, ist es einfach diese zu erreichen. Auch Gastläufer und Fahrradfahrer sind herzlich eingeladen, dabei zu sein. Da es aber kein Wettkampf, sondern ein Teamevent ist, sollte jedem bewusst sein, dass es dabei mehr um das Erlebnis als um das Ergebnis geht. Für die Verpflegung ist übrigens auch bestens gesorgt, da der RMV und die Volksbank Dreieich diese Aktion gerne unterstützen und die Kosten dafür übernehmen.
Na, neugierig geworden? Dann werden Ihnen hier die verschiedenen Etappen vorgestellt. Wie Sie sehen, ist für jeden Geschmack etwas dabei:
1. Patershäuser Weg (7,6 Kilometer von Dietzenbach Bahnhof bis Heusenstamm)
Die Anfangsetappe hat gleich mehrere Landschaften zu bieten. Es geht vom Bahnhof Dietzenbach so schnell wie möglich in den Wald. Danach geht es weiter nach Norden auf den Patershäuser Weg, wo man lange Zeit nur noch am Waldrand läuft. Dafür wechseln sich Sumpfgebiet mit Weiden ab, auf denen viele Tiere zu sehen sind. Am Bahnhof Heusenstamm erfolgt dann der erste Staffelwechsel. Doch die Teilnehmer sollten wissen, dass diese Etappe von der langsamsten Gruppe gelaufen wird und daher eher für Einsteiger gedacht ist.
2. Urbanisierungsroute (12,1 Kilometer von Heusenstamm bis Offenbach Kaiserlei)
Die zweite Etappe nimmt einen auf eine Route mit, wo man eine urbane Entwicklung verfolgen kann, da es mit der Zeit immer städtischer wird. Beginnend an der S-Bahnstation Heusenstamm am nördlichen Stadtrand geht es sofort in den Wald, in dem keine Spur von einer Siedlung ist. Am anderen Ende des Waldes kommt man dann in den dörflich geprägten Offenbacher Stadtteil Bieber mit seiner Altstadt. Von dort aus geht es weiter ins städtische Offenbach, wo man hauptsächlich auf gut angelegten Wegen unterwegs ist, da die Route durch Parks und städtische Grünflächen an das Mainufer führt. Dann läuft man den Fluss abwärts bis zum nächsten Wechselpunkt in Kaiserlei, wo man einen Blick auf die Metropole Frankfurt hat. Mit einem Schnitt von 5:30 min/km ist diese Etappe für die schnellste Gruppe vorgesehen.
3. Mainufer-Skyline-Run (10,8 Kilometer von Offenbach Kaiserlei bis Frankfurt Griesheim)
Als Nächstes steht mit dem Weg am Frankfurter Mainufer bis zur Staustufe Griesheim ein großes Highlight an. Auf dieser Strecke haben die Läufer lange etwas von einem reizvollen Skylinepanorama mit urbanem Flair. Man bemerkt auch, dass sich viel Frankfurter Leben am Main abspielt, sodass es viel Interessantes zu sehen gibt. Da möglichst viele Läufer hier mitmachen sollen, muss mit einem 6:00er Schnitt ein Tempokompromiss gefunden werden.
4. Industrieller Naturpfad (8,6 Kilometer von Frankfurt Griesheim bis Frankfurt Zeilsheim)
Auf diesem Abschnitt verlässt man das Mainufer und läuft durch die Schwanheimer Felder mit Blick in Richtung Höchster Industriepark. Daher ist diese Etappe für Menschen gedacht, die Kontraste mögen, denn man hat die meiste Zeit zwei Unterschiede im Auge, die nicht größer sein könnten. Die von Menschenhand am meisten gestaltete Landschaft (graue Industriekultur) verschmilzt zu einem Bild mit der Landschaft mit den wenigsten menschlichen Einflüssen (grüne Natur). Ziel der Etappe ist der Bahnhof in Zeilsheim, welcher wieder im 5:30-er Schnitt erreicht wird.
5. Krifteler Loop (8,4 Kilometer von Frankfurt Zeilsheim bis Hofheim im Taunus)
Auf dieser Etappe werden die Läufer das bekannte Frankfurt hinter sich lassen. Dafür stehen mit Kriftel und Hofheim als Nächstes zwei Kleinstädte an, die bei weitem nicht so bekannt sind wie Frankfurt. Aus diesem Grund ist dies die perfekte Gelegenheit zu entdecken, was diese Orte zu bieten haben und diesen eine Chance zu geben. Somit kann man sich auf eine schöne Städtetour einstellen, welche im langsamen 6:30-er Schnitt abgelaufen wird, damit man Zeit hat, Eindrücke zu gewinnen.
6. Eppsteiner-Schwarzbachlauf (9,2 Kilometer von Hofheim im Taunus bis Eppstein)
Weiter geht es in den Taunus durch das Lorsbachtal. Hier läuft man fast durchgehend auf einem beliebten, landschaftlich attraktiven Wanderweg. Dabei wechselt es ständig zwischen historischen Dörfern, welche fast nur aus Altstadt bestehen , und einem alten Wald mit Hängen. Doch dabei ist nicht nur der Lauf durch die Vergangenheit ein Reiz, sondern auch der Blick auf den Schwarzbach. Je höher man den Berg besteigt, desto tiefer ist der Blick ins Tal, sodass man mit jedem Schritt mehr Natur zwischen dem Weg und dem Bach sehen kann. Den 6:00-er Schnitt sollte man bis zum Eppsteiner Bahnhof nicht unterschätzen, da es fast nur bergauf geht.
7. Finisher Bergetappe (7,5 Kilometer von Eppstein bis Niedernhausen)
Die Abschlussetappe hat die meisten Höhenmeter vorzuweisen. Dafür wird man öfter für seine zahlreichen Höhenmeter belohnt, da es auf dem Weg zur Endstation Lichtungen gibt, die einen großen Panoramablick im Taunus ermöglichen. Auf der zweiten, etwas flacheren Hälfte der Etappe (in Niederjosbach) kann jeder, der am Teamevent beteiligt war, nochmal einsteigen, damit möglichst viele den Zieleinlauf miterleben können. Damit so viele wie möglich mithalten können, wird diese Etappe wieder ganz langsam gelaufen.
8. Ziel erreicht, aber was kommt danach?
Was Golfspieler mit dem Begriff „das neunzehnte Loch“ verbinden kommt selbstverständlich bei dem Staffellauf auch nicht zu kurz. Am Niedernhausener S-Bahnhof wird der RMV einen großen Verpflegungsstand aufbauen, bei dem sich nochmal jeder stärken kann. Wenn alle Teilnehmer wieder bei Kräften sind, fährt das Team eine Station zurück nach Niederjosbach, um im Biergarten vom Kastanienhof eine Finisher-Party zu veranstalten, zu der jeder Teilnehmer herzlich eingeladen ist. Hier wird in gemütlicher und geselliger Runde dann auf das große Erlebnis angestoßen und gefeiert. Anschließend fahren alle wieder mit der S2 nach Hause.
Noch Fragen? Dann schauen sie unter www.sc-steinberg-langlauf.de oder wenden Sie sich an Uwe Glaum. Kontakt: u.s.glaum@t-online.de