Auch wenn kein Wettkampf, Vereinsfest oder Tagesausflug stattfand, war das letzte Wochenende im März sehr erlebnisreich für den Läufernachwuchs vom SC Steinberg. Der Grund dafür war, dass ein Trainingslager im Jugendzentrum Ronneburg organisiert wurde. Das Besondere daran war, dass der SC Steinberg nicht alleine dorthin fuhr, sondern mit den beiden befreundeten Vereinen TGS Niederrodenbach und LG Rosbach-Rodheim. Da zwischen den drei Vereinen letztes Jahr eine große Freundschaft aufgebaut wurde, dachten sich die drei Jugendtrainer, dass man das Ganze noch vertiefen kann, indem man mit einem Trainingslager ein gemeinsames Projekt angehen könnte.
Somit brachen alle am Freitag nach dem Feierabend auf, damit sich alle für ein trainingsintensives, aber auch lustiges Wochenende treffen konnten. Nachdem die Zimmer bezogen wurden und eine Besichtigung der gesamten Anlage stattfand, stand schon die erste Trainingseinheit auf dem Plan: ein gemütlicher Waldlauf, um die Beine für das Wochenende zu lockern. Danach gab es Abendessen und anschließende Freizeit auf dem Gelände, bis es Zeit für die Abendeinheit in der Sporthalle war, für die sich die Steinberger Trainerin Miriam Kiefer eine Überraschung ausdachte. Sie lud mit Dominic Ullrich den DLV-Vizepräsident ein, der das Training leiten sollte. Es war eine schwierige Aufgabe 15 Niederrodenbacher, 14 Steinberger und 13 Rodheimer, also insgesamt 42 Athleten mit den unterschiedlichsten Leistungsniveaus auf einem gemeinsamen Nenner zu trainieren. Aber Dominic Ullrich ist ein sehr erfahrener Trainer und schaffte es, das Training für alle attraktiv zu machen.
Der Samstag begann wieder mit einem gemütlichen Waldlauf vor dem Frühstück. Dann mussten die Athleten ihr Frühstück verdauen, damit alle für den Coopertest bereit waren. Hierbei geht es darum, 12 Minuten zu laufen und dabei soweit wie möglich zu kommen. Um die Distanz genau messen zu können, wurde dieser Event auf der Tartanbahn durchgeführt. Wer gerade nicht getestet wurde durfte sich an der Koordinationsleiter beweisen. Als alle damit fertig waren, wurde einheitlich entschieden, das Wetter zu genießen. Dabei wurden die unterschiedlichsten Spiele gespielt und Aktivitäten gemacht, wie zum Beispiel Beachvolleyball, Fußball, Speerwerfen oder auch einen American Football in einer Gruppe zu passen.
Am Nachmittag wurden alle Athleten in drei Gruppen eingeteilt. Damit die Leistungsniveaus nicht zu unterschiedlich sind und sich die Vereine gut mischen, wurden sie nicht nach Vereinszugehörigkeit, sondern nach Alter eingeteilt. Jede Gruppe musste bei jedem Trainer eine Stunde trainieren, bevor sie zum nächsten Trainer gehen konnten. Miriam Kiefer (SC Steinberg) machte in der Schwimmhalle den nötigen Ausgleichsport, Michael Grünewald (TGS Niederrodenbach) sorgte mit einem Staffeltraining für wachsenden Teamgeist und Markus Meuschel (LG Rosbach-Rodheim) gab den Athleten wichtige Koordinationsübungen mit Treppen und Brettern.
Am Abend wurde eine Nachtwanderung bis zur Ronneburg gemacht. Am Ausflugsziel gab es für alle ein Freigetränk und die Ergebnisse vom Coopertest, bei dem alle drei Vereine sehr gut abgeschnitten haben. Anschließend kam der „Herold Bernd“ um den Gästen eine Führung durch die Ronneburg zu geben. Am Ende waren alle wegen den vielen Einheiten so erschöpft, dass jeder nur noch schlafen wollte, damit der nächste Tag auch bestritten werden kann.
Die erste Trainingseinheit am Sonntag war das Aufwärmen auf der Tartanbahn. Darauf folgte ein Waldlauf, den alle im Wettkampftempo auf Zeit machen mussten. Obwohl der Kurs sehr bergig war und alle noch vom Vortag erschöpft waren, hatten viele Athleten dabei „Blut geleckt“ und waren mit viel Ehrgeiz unterwegs, sodass trotzdem gute Zeiten erzielt wurden. Zum Abschluss wurde mit allen Athleten gemeinsam ein Kilometer gelaufen, damit alle zum Abschied zusammen laufen konnten.
Insgesamt waren alle Beteiligten (Läufer, Trainer und Betreuer) mit dem Wochenende sehr zufrieden und waren sich einig im Jahr 2020 ein weiteres Trainingslager anzugehen. Es war nicht nur aus sportlicher Hinsicht ein Riesenerfolg, sondern auch auf der sozialen Ebene. Es zeigte sich, dass die Vereinszugehörigkeit keine Rolle spielt, da es überall viele nette Athleten gibt. Damit wurde bewiesen, dass Freundschaft im Sport stärker als Rivalität ist!