Der Steinberger Volkslauf ist in dem Laufkalender des Rhein-Main-Gebiets eine feste Größe und findet aufgrund der schönen Strecke und vor allem wegen der Top-Organisation bei Läufern von Nah und Fern großen Anklang. Bei der 44. Auflage am 26. Mai 2019 war das wieder der Fall. In diesem Jahr stand der Volkslauf jedoch unter dem Zeichen des Wandels, da die langjährige Organisatorin Ingrid Keim zurückgetreten war. Somit lag es jetzt in den Händen eines neuen Teams, das schöne Laufereignis mit neuen Ideen aber mit gewohnter Qualität durchzuführen und den guten Ruf zu bewahren.
Mit dem neuen Konzept wurde die Leitung von Teilbereichen (Strecke, Anmeldung, Start/Ziel, Siegerehrung, Verpflegung, usw.) auf mehrere Köpfe verteilt.
Des Weiteren hat sich auch bei den Laufstrecken viel verändert. So wurden z.B. der Halbmarathon und der 10-km-Lauf nicht mehr zusammen gestartet. Da Start- und Ziellinie versetzt wurden, mussten die Strecken nach IAAF-Regeln neu vermessen werden. Somit durfen die 10- und 21,1-km-Strecken ab sofort als „bestenlistenfähig“ bezeichnet werden. Eine weitere Neuerung sah vor, die „krummen“ Strecken für den Jedermannlauf bzw. Schülerlauf (5,3 km, 2,2 km) in „glatte“ Strecken (5,0, 2,0) umzuwandeln. Ganz neu im Programm war zudem ein Bambinilauf.
Zum ersten Mal wurde ein elektronisches Zeitnahmesystem eingesetzt.
Jetzt waren alle Rollen verteilt, also waren alle gespannt, wie das neue Konzept den Läufern gefallen würde. Da das Orga-Team eine ganze Schar an Helfern mobilisiert hatte, waren alle auf die Mammutaufgabe bestens vorbereitet.
Um 9:00 Uhr wurde der Halbmarathon gestartet, es folgten die 10 km Läufer um 9:20 Uhr und der Schülerlauf um 9:30 Uhr.
Es dauerte nicht lange, bis die ersten Schüler wieder aus dem Wald kamen. Die Zuschauer bekamen einen Krimi zu sehen, denn sowohl bei den Jungs, als auch bei den Mädchen, gab es ein Kopf-an-Kopf-Rennen um Platz eins. Doch damit nicht genug: Bei den Jungs gab es sogar ein Duell zwischen zwei Vereinen aus demselben Ort. Am Ende hatte aber Joakim Endlich vom SSC Hanau-Rodenbach mit einer Zeit von 7:35 Minuten eine Sekunde Vorsprung auf Paul Johann Weber vom TGS Niederrodenbach. Emilio Maccioni (7:47) belegte den dritten Platz und war damit der erste Steinberger im Ziel. Ebenfalls eine Sekunde trennte die ersten beiden Mädchen. Hier konnte sich nach einem packenden Endspurt Leonie Kottwitz (LG Rosbach-Rodheim) mit 8:03 Minuten gegen Hannah Hedler (MTV 1846 Gießen) durchsetzen. Maja Levatic vom TAV Eppertshausen lief mit 8:21 Minuten auf Platz 3 ein.
Nachdem alle Schüler im Ziel waren, stellte sich die Frage, wann die Ersten vom 10-km-Lauf kommen würden. Da schnelle Läufer am Start waren, musste man nicht lange warten. Fast genau so spannend wie bei den Schülern, war es bei den Männern, vor allem auch, weil wieder zwei konkurrierende Nachbarvereine um den ersten Platz sprinteten. Mit einer überragenden Zeit von 33:28 Minuten setzte sich Kalayu Gereziher von der LG Eintracht Frankfurt mit 10 Sekunden Vorsprung vor Nikita Golovitsyn von Spiridon Frankfurt durch. Der dritte Platz ging mit 35:55 Minuten an Sasha Müller (SSC Hanau-Rodenbach). Bei den Frauen waren die beiden im Voraus angekündigten Favoritinnen Franziska Baist (Team Main-Lauf-Cup, 38:56) und Kerstin Bertsch (SSC Hanau-Rodenbach, 39:14) erfolgreich. Spannend wurde es wieder um den dritten Platz. Hier lieferte sich die neue aufstrebende Läuferin Denise Hellwig (Aachener TG) mit der Legende Petra Wassiluk (Team Main-Lauf-Cup) einen harten Kampf. Am Ende gewann die Jugend gegen die Erfahrung mit einer Zeit von 39:58 Minuten und nur einer kleinen Sekunde Vorsprung diesen Thriller um das Podest.
Anders als bei den anderen Läufen war der Sieg bei den Männern im Halbmarathon schon von Beginn an klar. Hier gewann der starke Äthiopier Solomon Merne Eshete (SSC Hanau-Rodenbach) in 1:09:01 Stunden mit einem Start-Ziel-Sieg, da er schon vor dem Waldeingang der Spitzengruppe davon lief. Zweiter wurde Markus Heidl (Spiridon Frankfurt) in 1:16:57 Stunden, auf Platz drei folgte Daniele Da Silva (#derlauflehrer) mit 1:17:37 Stunden. Eine interessante Konstellation bot das Rennen der Frauen. Die sehr ambitionierte Lena Becker (TGV Schotten) wollte es wissen und lief der Konkurrenz davon. Nach der ersten Hälfte hatte sie einen großen Vorsprung, doch nach und nach holte Christina Schießer (Spiridon Frankfurt) sie ein. Dann kam auf der zweiten Hälfte ein Führungswechsel. Am Ende gewann Christina Schießer mit 1:32:40 Stunden deutlich, während Lena Becker mit 1:36:37 Stunden noch fast um den dritten Rang kämpfen musste, welcher mit 1:37:03 Stunden an Ria Bohrer aus Oberursel ging.
Als die meisten schon ihr Rennen hinter sich hatten, wurde es für die 5-km-Läufer ernst. Auch dabei gab es einen Start-Ziel-Sieg. Sultan Abdu (LG Eintracht Frankfurt) überzeugte mit 16:23 Minuten, während Marcus Lange (SVEEP-DE) und Andreas Hopf aus Frankfurt mit 18:24 Minuten, bzw. 18:38 Minuten das Nachsehen hatten. Bei den Frauen freute sich der SC Steinberg, da hier mit Tabea Kiefer der vereinseigene Nachwuchs in 20:56 Minuten gewann. Hinter ihr liefen Charlotte Uherek (SSC Hanau-Rodenbach, 21:27) und Paulina Poggendorf (Spiridon Frankfurt, 21:52) ins Ziel.
Nach erfolgter sportlicher Leistung stärkten sich die Läufer am reichhaltigen Kuchenbüfett. Wer lieber Herzhaftes verzehren wollte kam auch nicht zu kurz. Danach konnte man sich den unterhaltsamen Bambinilauf ansehen. Dabei ging es nur darum, den kleinsten Gästen zu zeigen, dass der Sport viel Spaß machen kann, also gab es keine Zeitnahme. Stattdessen liefen die Kinder drei Helferinnen hinterher, welche als Bären und Zebra verkleidet waren.
Insgesamt war es ein sehr erfolgreicher Tag für die Langlaufabteilung vom SC Steinberg. Alle Helfer gaben ihr Bestes, die Läufer hatten viel Spaß, das neue Konzept ist gut angekommen, es gab viele Einnahmen und positiven Feedback und auch das Wetter hat mitgespielt. Mit 846 Finishern würde die Rekordbeteiligung aus dem Jahre 2012 ganz knapp verfehlt. Der Steinberger Volkslauf 2019 kann somit problemlos als Grundlage für die Volksläufe in den kommenden Jahren genommen werden.