Der diesjährige Vereinsausflug der SC Steinberg Langlaufabteilung führte in den schönen, aber größtenteils für viele unbekannten Steigerwald. Obwohl der Steigerwald über die Autobahn A3 hinter Würzburg recht schnell zu erreichen ist, war für viele die Gegend ein weißer Fleck auf der Landkarte.
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Katrin Kürschner, die in der Langlaufabteilung für die Organisation von Veranstaltungen zuständig ist, hatte wieder ein tolles Programm zusammengestellt. Eine gelungene Mischung unter der Überschrift „Natur und Geschichte“. Hiervon fühlten sich viele angesprochen, so dass der Reisebus bis fast auf den letzten Platz voll besetzt war.
Das Vormittagsziel war der Baumwipfelpfad in der Nähe von Ebrach. Der 2016 eröffnete Baumwipfelpfad erweist sich als Touristenmagnet. Nach Auskunft des Betreibers konnten schon 670.000 Besucher gezählt werden. Auf einem 1152m langen Holzsteg kann man förmlich durch die Baumkronen schlendern und damit den Mischwald des Steigerwald aus einer ganz andere Perspektive kennenlernen. Höhepunkt des Pfades ist ein kelchförmiger Turm, der sich über mehrere Etagen in eine Höhe von 42 Meter windet. Von dort aus hatte man einen herrlichen Fernblick über die waldreiche Region. Da im Steigerwald vorwiegend Buche- und Eichenbäume vorherrschen, sind die Waldschäden, die Hitze und Trockenheit der letzten Jahre verursacht haben, noch nicht ganz so schlimm sichtbar wie in Nadelwäldern.
Nach diesem „Eintauchen“ in die bayrische Flora und Fauna wurde sich in Ebrach in dem Klosterbräu-Restaurant gestärkt. Neben Gerichten aus der regionalen Küchen konnte sich die Gruppe an dem selbst gebrauten Klosterbräu-Bier erfreuen.
Das Nachmittagsprogramm sah eine Führung durch die Klosteranlage in Ebrach vor. Die meisten Teilnehmer waren völlig überrrascht, dass ehemals von den Zisterzienser ab 1127 n.Chr. im tiefsten Steigerwald eine so große Klosteranlage geschaffen wurde. Heute werden ein Teil der Gebäude als Jugendstrafanstalt genutzt. Gespickt mit netten Anekdoten vermittelte der Führer interessantes Wissen über das Leben der Zisterzienser, die spätere Säkularisierung und die aktuelle Gebäudenutzung als Jugendstrafanstalt. Als Höhepunkt erwies sich der Rundgang durch die Klosterkirche. Sowohl die Ausmaße, als auch die prunkvolle Dekoration, eine nach französichem Vorbild gestalte 7,6m breite gotische Fensterrose in der Westfassade und eine große historische Orgel waren sehr beeindruckend.
Noch ganz angetan von tollen natur- und geschichtlichen Eindrücken konnte als letzter Programmpunkt fränkischer Wein in Wiesentheid verkostet werden. In einem urigen Winzerkeller des Weingutes Fischer wurde von den meisten Ausflüglern Silvaner getrunken, der laut des Winzers in dieser Region am besten gedeihen würde. Im weiteren Verlauf gab der Winzer noch einige Informationen über sein Weingut preis. Dabei berichtete er, dass beim Weinanbau die Auswirkungen des Klimawandels bereits spürbar seien. Die extreme Hitze hätte im Sommer die Trauben und das Blattwerk der Reben förmlich verbrannt. Auch die anhaltende Trockenperiode würde insbesondere für jüngere Pflanzen ein größeres Problem darstellen.
Ganz nach dem Motto „wenn es am schönsten ist, muss man gehen“, traten die Steinberger die Heimfahrt an. Beschwingt von einem guten Tropfen und erfüllt von vielen tollen Eindrücken, stand außer Frage, dass der Steigerwald ein echter touristischer Geheimtipp ist.