Eventgründer wird zum Sieger seines Verfolgungslaufs

 

Vor dem Lauf: Die 17 Teilnehmer mit den Zeitnehmern

Seit 2013 wird jährlich am Ende jeder Saison beim SC Steinberg immer ein besonderer Lauf durchgeführt: der legendäre Verfolgungslauf. Das Witzige dabei ist, dass jeder auf dem Papier die gleichen Gewinnchancen hat. Doch wie ist das möglich?

Mitmachen dürfen alle Vereinsmitglieder, die im aktuellen Kalenderjahr an mindestens einem Wettkampf über 10 km gestartet sind. Dabei wird von jedem Starter die Jahresbestzeit notiert, welche über die Startreihenfolge entscheidet. Die Regeln besagen, dass die langsamste Person – sozusagen der Hase – zuerst ins Rennen geschickt wird. Danach starten alle weiteren Teilnehmer mit einem persönlichen Zeithandicap, das sich aus der Differenz zwischen der eigenen Bestzeit und der Bestzeit des „Hasen“ ermittelt wird. Nach diesem Prinzip summiert es sich immer weiter nach oben, bis zum Schluss der Schnellste starten darf. Somit gewinnt nicht zwangsläufig die Person mit der schnellsten Zeit, sondern derjenige, der am Wettkampftag seine aktuelle Jahresform am besten bestätigen kann. Aber welcher Steinberger sollte es im Jahr 2019 werden? Wie jedes Jahr wusste jeder, dass das Ergebnis wieder eine Wundertüte sein würde. So versammelten sich insgesamt 17 Läuferinnen und Läufer aus dem Verein bei bestem Herbstwetter, um die Siegerin und den Sieger zu ermitteln. Schon vor dem Start kannten alle nur ein Thema – wer würde das Rennen machen? Es wurde viel spekuliert und auch so manche Wette abgeschlossen.

Die Teilnehmer stellen sich in Startreihenfolge auf

Danach wurde Doris Ossot als langsamste Teilnehmerin in den Wald geschickt, wo sie 10 Kilometer auf der heimischen Volkslaufstrecke zurücklegen durfte. Währenddessen machte sich der Rest noch warm. Nach und nach wurden sämtliche Läufer gebeten, sich an den Start zu stellen, damit diese die Verfolgungsjagd aufnehmen konnten. Somit wurde das Feld der Wartenden immer dünner, bis schließlich der Schnellste (Jörg Kaiser) loslaufen durfte. Bis dahin war Doris Ossot schon 28 Minuten unterwegs.

Für die Läufer war es sehr spannend, denn egal auf welchem Streckenabschnitt man sich befand, wusste man nicht, wie man aktuell im Teilnehmerfeld stand. Immer wieder probierten alle, die vorauslaufende Person im Auge zu behalten, damit man den Ehrgeiz bekam, möglichst viele Athleten einzusammeln. Auf der Zielgerade war das Feld schon so dicht zusammen gerückt, dass es darauf ankam, sich im finalen Endspurt gegen den Rest der Läufer zu beweisen.

Am Ende setzte sich Andrew Potapczuk, der Gründungsvater des Verfolgungslaufs, gegen die Konkurrenz durch. Er war am Ende ganze 2:05 Minuten schneller als seine Jahresbestzeit aus dem Frühjahr.

Bei der 7. Auflage gewinnt Andrew Potapczuk zum ersten Mal das Rennen

Nach ihm kam Klaus Kempf auf den Silberrang gelaufen.

Dann wurde es aber sehr spannend, da gleich vier Frauen in Sichtweite waren. Hier schaffte es Doris Ossot, die Konkurrenz bis zum Schluss nicht vorbeiziehen zu lassen, sodass sie das Frauenrennen mit nur einer Sekunde Vorsprung auf Tabea Kiefer gewann. Nur fünf winzige Sekunden später erreichte Ute Fischer auf Rang drei das Ziel.

Spannender Zieleinlauf der Damen: Am Ende gewinnt Doris Ossot mit einem Vorsprung von 1. Sekunde vor Tabea Kiefer.

Nachdem die Spitzenfrauen das Rennen beendet hatten, warteten alle auf den dritten Mann. In diesem Jahr ging diese Platzierung an den Vorjahressieger Brian Woodrow.

Als alle wieder im Ziel versammelt waren, wurde jeder noch mit Getränken versorgt. Dabei wurde viel über das Ergebnis diskutiert und im positiven Sinne über das Event gelacht. Alle konnten zufrieden sein und sich auf das anschließende Herbstfest freuen.

Weitere Bilder: Bildergalerie 

Quellen der Fotos: Holger Kiefer, Thomas Gottweis, Sara Kiefer