Der sogenannte “Lauf auf Zeit” des SC Steinberg wurde eigentlich als Notlösung für ein sportliches Angebot in Corona-Zeiten ins Leben gerufen.
Schon im Herbst 2020 wurde er zweimal durchgeführt, weil die damals strengen Corona-Auflagen es praktisch unmöglich machten, an normalen Laufveranstaltungen teilzunehmen. Also übernahm der “Lauf auf Zeit” kurzerhand als abteilungsinternes Wettrennen vom SC Steinberg-Langlauf die Rolle als Ersatz für die ganzen sonstigen gestrichenen Volksläufe.
“Was sich im letzten Jahr bewährt hat, das kann man durchaus in der Form auch weiterführen”, so die Überlegung des Vorstands. Somit wurde ein Einladungsschreiben verfasst, und obwohl die E-Mail sehr kurzfristig zugestellt wurde, war die Resonanz durchweg positiv: Vierzehn Erwachsene meldeten sich zum 10-km-Lauf und 10 Jugendliche zum 2-km-Lauf an. Die Zeitnahme übernahmen Axel Blaschke und Tabea Kiefer (ein großes Dankeschön!).
Die Boden- und Witterungsverhältnisse waren an dem Tag gut: Die Luft war feucht und kühl, die Waldwege waren eher weich aber nicht matschig, sodass man gut vorankommen konnte. Den Start machten die Erwachsenen. Nach einer kurzen Einlaufrunde und einer Foto-Session versammelten sich die Teilnehmer am Lauftreffschild an der Etruskerstraße, und der Countdown lief.
Das Teilnehmerfeld war bunt gemischt: 3 Frauen und 11 Männer, altersmäßig zwischen 17 (Raphael Gottweis) und Theo Dobben (73) und sogar ein Gastläufer aus Südafrika, den es in dieser Woche zufällig beruflich nach Dietzenbach verschlagen hatte, waren mit von der Partie. Sehr erfreulich war außerdem, dass mit Holger Kiefer und Franco Jutrczenka zwei “Dauerverletzte” angetreten waren. Nach vielen Jahren der Laufabstinenz hat sich Holger vor kurzem zurückgemeldet. Für Franco war es sogar der erste Lauf mit offizieller Zeitnahme seit sage und schreibe neun Jahren!
Während die Aktiven ihre 10 Kilometer abspulten, hatten die Zeitnehmer und Schaulustigen genügend Zeit, Kaffee zu trinken oder selbst ein paar Schritte zu gehen. Denn man wusste, dass selbst der Schnellste im Feld ca. 40 Minuten benötigen würde, um ins Ziel zu kommen. Dann nahmen sie allmählich ihre Stellung an der Ziellinie ein und lugten in Richtung B459, um die ersten Blicke von den Läufern zu erhaschen, die am Parkplatz auf die lange Zielgerade einbogen.
Erwartungsgemäß siegte Raphael Gottweis in einer Zeit von 39:41, womit er sehr zufrieden sein konnte, zumal er sich als Zielzeit 40 Minuten vorgenommen hatte und ihm noch der schwere Crosslauf (Link Crosslauf) vom Vortag in den Knochen lag. Nun dauerte es eine Weile, bis die Nächsten in Sicht kamen. Spannende Duelle lieferten sich Uwe Glaum und Miriam Kiefer, sowie Holger Kiefer und Brian Woodrow. Zum Schluss konnten sich Uwe (46:49) und Holger (48:25) jedoch gegen ihre “Widersacher” (Miriam 47:01, Brian 48:34) durchsetzen. Gute Ergebnisse erzielten auch Reiner Fischer (51:58) und Allan Metzler (53:43). Das familieninterne Duell zwischen Frauke und Marcus Nelle entschied Frauke mit 55:37 für sich (Marcus: 57:05). Theo Dobben hatte sich vorgenommen, unter 1. Stunde zu laufen, was ihm mit 57:50 eindrucksvoll gelang. Und last, aber absolut nicht least: Franco erreichte die Ziellinie in 1:05:58, und alle freuten sich mit ihm, dass er seinen ersten Wettkampf seit 2012 erfolgreich abgeschlossen hatte.
Nach einer kurze Pause waren die Jugendlichen an der Reihe. Auch hier waren mit Tobias Schalinsky, sowie Leonie und Lara Stockmar drei im Feld, die bereits am Vortag beim Waldsträßer Crosslauf gestartet waren und für den SC Steinberg gute Ergebnisse erzielt hatten.
Kaum waren die Nachwuchsläufer auf sie Strecke geschickt worden und außer Sichtweite in den Wald verschwunden, kam der Erste auch wieder am Parkplatz in Sicht. Es siegte Tobias Schalinsky, der mit 8:31 seine Vorjahreszeit von 08:47 deutlich unterbot. Florian Nüssler sicherte sich den 2. Platz mit starken 8:39. Marlon Wetzel folgte in 9:18 und hatte beim Zieleinlauf alle Mühe, die stark auftretende Lara Stockmar (9:19) auf Distanz zu halten. Für ihre Schwester Leonie blieb die Uhr bei 9:27 stehen. Auch Revela Feliz vermochte mit 10:35 ihre Vorjahreszeit (11:13) zu pulverisieren. Mit einem gewissen Abstand folgten Tea Bogdanovic (10:39) und Emma Lampe (10:42) und Nilas Makaryk (10:51), die auch bis zum Schluss kämpften.
Insgesamt konnten sowohl die Athleten als auch die Organisatoren durchweg zufrieden sein. Das, was als Notlösung in überaus restriktiven Corona-Zeiten angefangen hatte, hat sich 2021 zu einer Zeit mit weniger Restriktionen durchaus als attraktives Sportangebot bewährt. Diese positive Tendenz gibt Anlass zu Hoffnung, dass eine Veranstaltung dieser Art sich zu einem Traditionsevent entwickeln kann. Das war sicherlich nicht das letzte Mal, dass ein Steinberger “Lauf auf Zeit” stattgefunden hat.
Ein weiteres großes Dankeschön gilt unserem talentierten Sportfotografen Holger Kiefer!